Eröffnung des Naturdetektiv Labors 1. Juli

Im Sommer 2017 gehörte ZuKi zu den glücklichen Gewinnern des Jubiläumswettbewerbs der Zuger Kantonalbank. Unser Wettbewerbsprojekt war der Umbau eines alten Bauwagens zu einem Naturdetektiv-Labor.Das haben wir nun zusammen mit einem jungen Schreiner, einem jungen Zimmermann und der Unterstützung vieler weiteren Freiwilligen auch geschafft!

Wir freuen uns sehr über das tolle Resultat und möchten das mit allen Interessierten zusammen feiern! Deshalb laden wir euch mit Familie zur Einweihung unseres Naturdetektiv-Labors ein.
Es erwarten euch ein paar wenige, kurze aber sehr stolze Ansprachen, eine Führung mit Berührung und natürlich herrliche Erfrischungen aus der Natur.

Bitte kommt per ÖV, Velo oder zu Fuss. Vor Ort hat es keine Parkplätze (Autos müssen im Eizmoos beim Sportplatz abgestellt werden).

Am Sonntag, 1. Juli 2018, 14.00 wird das neueste ZuKi-Projekt, das
NATURDETEKTIV-LABOR  im Teuflibach öffentlich eingeweiht.

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Der 3. CHAMpion für ZuKi

In der Kategorie Soziales gewann das Kindersportprojekt «Open Sunday Cham».
Seit zehn Jahren öffnet das Team rund um das Leitungsduo Karin Pasamontes
und Daniela von Jüchen am Sonntag Chamer Turnhallen für Kinder, und dies kostenlos.

Die bisherigen CHAMpions des Vereins ZuKi

CHAMpion 2018
Sparte Soziales: Open Sunday Cham
– für das tolle Freizeitangebot für Kinder mit viel Spiel,
Spass und Bewegung in der offenen Turnhalle
CHAMpion 2011
Sparte Soziales: Kinderfest
CHAMpion 2009
Sparte Soziales: Karin Pasamontes

Partnerschaftstag mit Novartis:

Aufräumen, vom Schnee abgebrochene Äste schneiden und verbrennen, den Garten vorbereiten etc.
Herzlichen Dank für den tollen Einsatz.

 

 

 

Dreckige Autositze, aber glückliche Kinder

 Nichts mit Stubenhocken, Fernsehen oder Spielen mit elektronischen Geräten – im Teuflibach werden Schwertkämpfe ausgefochten, Wasserschlachten geschlagen und Entdeckungsreisen unternommen. Ein Nachmittag in der Ferienbetreuung zeigt: Diesem Abenteuerland kann sich keiner entziehen.

Die Sonne ist erbarmungslos an diesem Nachmittag. Bei etwas mehr als 30 Grad Celsius und gefühlten 90 Prozent Luftfeuchtigkeit wandere ich entlang der Lorze. Das Ziel: Der Teuflibach in Cham, ein weiträumiger Erlebnisspielplatz, auf welchem sich Kindergarten- und Primarschulkinder aus dem ganzen Kanton während ihren Sommerferien austoben können. «Zukunft Kinder» (ZuKi) nennt sich der Verein, der hinter dem Angebot für Ferienbetreuung steht.

Dessen Leiterin, Karin Pasamontes, ist gerade nicht da, gibt aber gerne Auskunft übers Telefon. «Die Ferienbetreuung ist beliebt, weil viele Eltern auf ein Zweiteinkommen angewiesen sind und ihre Kinder deshalb fremdbetreuen lassen müssen», sagt sie und fügt an: «Die Betreuung durch Familienangehörige oder Nachbarn ist seltener geworden. Andere Betreuungsformen sind gefordert – ZuKi entspricht diesem Bedürfnis und reagiert auf die veränderten Gesellschafts- und Wohnformen.»

Viel Ehrenamtlichkeit

Das Gelände beim Teuflibach ist vor allem eines: weitläufig – und reich an Gerätschaften und Utensilien. Da stehen Tische und Bänke, Wegweiser zeigen Unkundigen, wo es lang geht und überall liegen mehr oder minder kenntliche Spiel- und Bastelsachen. Es hat Feuerstellen sowie diverse Garten- und Grünflächen. Mangelware sind hingegen schattenspendende Bäume – und auch von den Kindern fehlt jegliche Spur. Die Suche nach ihnen und der Wunsch, dem Blickfeld der Nachmittagssonne zu entfliehen, lassen mich zielstrebig auf den grossflächigen Holzbau zulaufen.

Er wurde von Freiwilligen gebaut. «Der Unterhalt des Geländes und der Bauten im Teuflibach bedarf eines grossen, meist ehrenamtlichen Einsatzes unsererseits», erläutert Pasamontes. Freiwilligeneinsätze seien wichtig, aber nicht alles könne dadurch geleistet werden. «Das würde den Rahmen sprengen.» Die Finanzierung der Angebote bedürfe einer immensen Anstrengung, weil der Verein werbefrei agiere und den Geldgebern wenig Gegenleistung bieten könne. Dennoch: «Wir möchten unsere Angebote für alle zur Verfügung stellen und so auch gratis bis kostengünstig halten», führt Pasamontes aus.

Eine erste Begegnung

In den Holzbaracken müssen gut 40 Grad herrschen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich niemand darin aufhält. Oder liegt es am heillosen Durcheinander in dieser Räumlichkeit, welche aufgrund des zwar verstellten, aber dennoch erkennbaren Mobiliars wohl das Esszimmer darstellen soll? Auf einmal kommt mir ein Herr entgegen, an seiner Uniform unschwer als Handwerker erkennbar.

«Es besteht eine sprachliche Vielfalt von Englisch über Französisch und Italienisch, bis hin zu Russisch.»

Karin Pasamontes, Leiterin Erlebnisraum Teuflibach

«Die waren eben noch hier», antwortet er auf die Frage nach dem Aufenthalt der Kinder und deren Betreuer. Viel mehr hat er nicht zu sagen, denn die Arbeit ruft. Diese besteht – wie ich später erfahren werde – darin, eine neue Küche zu installieren. Die Baustellenatmosphäre hätte sich damit geklärt. Alles läuft also in geordneten Bahnen. Nur die Kinder, die bleiben ausser Sicht- und Hörweite. Vorerst.

Subventionen von der Gemeinde

Die Kosten der ZuKi-Angebote verteilen sich auf verschiedene Posten. Die Eltern bezahlen einen Beitrag für die Ferienbetreuung. Chamer Eltern bezahlen dabei einen Sozialtarif, Auswärtige einen festen Beitrag von 110 Franken pro Tag. Dieser Beitrag beinhaltet neben der Betreuung alle Mahlzeiten sowie das Bastel- und Werkmaterial. Daneben subventioniert die Gemeinde Cham das Angebot und leistet einen Beitrag von maximal 50’000 Franken pro Jahr.

Obwohl die Ferienbetreuung dadurch praktisch kostendeckend sei, wäre die finanzielle Lage des Vereins insgesamt auf lange Sicht nicht gesichert, sagt Karin Pasamontes. Als neue Herausforderung stehen die Umgestaltungspläne des Papierareals an, auf dessen Grundstück der Erlebnisraum Teuflibach steht. «Jede angepasste oder neue Nutzung ist arbeits- und kostenintensiv. Da sind wird gefordert und benötigen viel Geld für die Umsetzung», heisst es vonseiten des Vereins. Die Arealüberbauung kommt nächstes Jahr zur Abstimmung.

Denn just in einem Moment manifester Konsternation, in dem ich zu meinem Mobiltelefon greife und die Nummer des Betreuers Flurin Gotsch wähle, um mich zu erkundigen, in welchen Abenteuern er und seine Schützlinge gerade stecken, kommt ein kleiner Junge auf mich zu.

Flucht vor der Hitze

Raphael heisst er, ist 5 Jahre alt und wird sich als dankbarer Guide erweisen. «Die anderen sind da unten», antwortet er und zeigt mit seinem selbst gebastelten Holzschwert in Richtung eines Waldabschnitts, welcher entlang der Lorze verläuft. Ich nutze die Gunst der Stunde und gebe mich als hilflosen Touristen aus. Raphael beisst an, übernimmt die Führungsrolle und geleitet mich selbstbewusst in die schattigen Gefilde unterhalb der Baumkronen.

Tatsächlich, je näher ich an den Wald trete, desto deutlicher sind Kinderstimmen zu vernehmen. Ins Gehölz eingetreten, werden sie denn auch sichtbar. Ausgelassen spielen rund zehn Kinder um das Bachbett, laufen über Brücken, hängen an Bäumen und vertun sich im Wasser. Mittendrin: Zwei Betreuer. Einer davon ist Flurin, der direkt auf mich zukommt.

«Wegen der Hitze haben wir uns hierher zurückgezogen. An der Sonne ist es kaum auszuhalten», sagt der Zivildienstler, der im richtigen Leben dem Lehrerberuf nachgeht. Er werde von einem Jugendlichen unterstützt, der die Betreuung im Teuflibach als Ferienjob übernommen hat. Es gäbe inzwischen einen grossen Pool junger Leute, die dafür immer wieder gern zur Verfügung stehen, erklärt er.

Das Spielen im Wald erfreut sich gerade bei hohen Temperaturen grosser Beliebtheit. Wald, das bedeutet Wurzelwerk, Trampelpfade und erdiger Untergrund. Das bekämen auch die Eltern zu spüren, weiss Karin Pasamontes. Sie würden die müden, aber glücklichen Kinder abends in Empfang nehmen. «Einziger Wermutstropfen sind dabei die dreckigen Kleider, die insbesondere für die sauberen Autositze eine Herausforderung darstellen.»

«Am meisten mag ich die Werkstatt und den Wald. Und den Ton. Das tönt wie Thun, die Fussballmannschaft.»

Raphael (5)

Ort und Gegenstände sind Trumpf

Flurin Gotsch, der Betreuer vor Ort, betont die unzähligen Beschäftigungsmöglichkeiten. «Heute Morgen war Basteln angesagt. Die Kinder konnten sich in der Werkstatt vertun und haben Schwerter und andere Rittergegenstände aus Holz angefertigt.» Das Motto hätten sie selber gewählt. Ganz grundlegend würden die Kinder in grossem Masse autonom agieren. «Wir geben lediglich Hilfestellung», erläutert Gotsch.

Beim nachmittäglichen Herumtollen im und um den Wald seien sie mehrheitlich sich selbst überlassen. Dass sie sich dabei gut zu beschäftigen wissen, machen sie gleich selbst unmissverständlich klar. In Gruppen werden das Bachbett erforscht, Hänge erklommen und hinunter gerutscht sowie Figuren aus Ton geformt. Alles geschieht im Kollektiv. Spektakuläre Funde, wie besonders wertvolles Gestein oder spezielles Wassergetier, werden umgehend unter Triumphgeschrei gemeldet.

«Die Partizipation ist ein wichtiger Punkt», erläutert Karin Pasamontes. «Dies soll im Ferienbetreuungsangebot verstärkt möglich sein. Sowohl die Kinder, als auch die Jugendlichen setzen sich im gemeinsamen Spiel kameradschaftlich auseinander.» In kleinen Gruppen könnten die jugendlichen Betreuer mehr auf die einzelnen Bedürfnisse der Kinder eingehen, führt sie aus. So liessen sich dem Alter entsprechende Spiele oder Arbeiten ausführen und die Jugendlichen könnten eine Beziehung zu den Kindern aufbauen. «Die Kinder geniessen die Tage draussen in und mit der Natur, die Vielfalt an Möglichkeiten zum Basteln, Werken und Spielen sowie die Nähe zu den jugendlichen Betreuern.»

Das Teilnehmerfeld ist vielfältig, sagt Pasamontes: «Es werden Kinder vom Kindergartenalter bis zur 6. Klasse und mit verschiedensten Hintergründen betreut. Sprachlich besteht eine Vielfalt von Englisch über Französisch und Italienisch bis hin zu Russisch.» Die Betreuung finde aber grundsätzlich in deutscher Sprache statt. Verständigungsprobleme seien die Ausnahme. Es würde beobachtet, gespielt und sich mit Hand und Fuss ausgetauscht, erklärt die Leiterin des Teuflibachs.

«Ich mag es, im Wald zu spielen und zu klettern.»

Yuma (6)

Lerneffekt Natur

Fürwahr, eine Fünfergruppe unterhält sich ausschliesslich in englischer Sprache. Die wenigen auf deutsch geäusserten Anweisungen werden aber auch von ihnen verstanden. «He is taking a picture», schallt es plötzlich aus der Gruppe. Sofort versuchen sich die Kinder in Pose zu werfen, hängen sich in die Seile und lächeln mir zu. Was ihm hier denn am besten gefalle, frage ich Raphael, der mir immer wieder stolz seine Tonskulpturen zeigt. «Am meisten mag ich die Werkstatt und den Wald. Und den Ton. Das tönt wie Thun, die Fussballmannschaft. Ich bin immer für Thun. Und für Basel», sagt er und hangelt sich einmal mehr mittels Seilbrücke über das Bachbett.

Bei Yume, einem aufgeweckten Mädchen, klingt es ähnlich. «Ich mag es, im Wald zu spielen und zu klettern.» Sie beginnt, an den Fingern abzuzählen und hält schliesslich deren acht in die Luft: «So oft bin ich schon hier gewesen», sagt sie und blickt mich mit der Erhabenheit einer Sechsjährigen an.

«Der Lerneffekt Natur ist uns ein wichtiges Anliegen», sagt Pasamontes. Durch die Möglichkeit, sich frei in der Natur zu bewegen, werde diese den Kindern näher gebracht und sie trainieren ihre motorischen Fähigkeiten. «Sie können ihre Fantasie und Gestaltungskraft entfalten und lernen, mit Materialien und Werkzeugen umzugehen.» Flurin Gotsch zeigt sich indessen erstaunt über ihr gutes Körpergefühl: «Es ist eindrucksvoll, wie die Kinder scheinbar mühelos die steilen Hänge rauf und runter klettern.»

Als ich mich aufmache, die Szenerie zu verlassen, ist auf dem Gelände eine ausgedehnte Wasserschlacht in vollem Gange. Ein Mordsspass, welcher angesichts der drückenden Hitze meinen Neid hervorruft. Das scheinen die Beteiligten mitzubekommen, denn plötzlich entleert sich ein mit Wasser gefüllter Kübel über meinem Kopf. Dankbar um die Erfrischung verabschiede ich mich vom Schlachtfeld, auf dem die Waffen für kurze Zeit ruhen, damit sich die einzelnen Kämpfer mit Sonnencrème einreiben können – denn die Sonne kennt kein Pardon und wird sich so schnell nicht verziehen.

Philipp Bucher

Philipp Bucher, zentralplus.ch

„Prix Zug engagiert“: 1. Preis für den Erlebnisraum Teuflibach

Ein herzliches DANKE

allen Zuger Einwohnern, die für uns gevotet, mitgefiebert und uns gratuliert haben.

Wir freuen uns sehr über die Würdigung unserer Arbeit mit all unserer engagierten Mitgliedern und auch über das Sichtbarmachen des freiwilligen Engagements.

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Das Thema ist für unsere Gesellschaft hochaktuell, denn die Vereine erbringen viele Leistungen, die der Staat nicht erbringen oder nur sehr teuer einkaufen könnte. Doch immer weniger engagieren sich. Sei es, weil die Arbeit sie voll besetzt oder weil sie einfach keinen Vorteil für sich sehen. Benevol macht die Freiwilligenarbeit zum Thema, macht sie sichtbar und gibt ihr einen Status, herzlichen Dank dafür.

Das Preisgeld von „Prix Zug engagiert 2014“ verwenden wir für eine neue Schwengelpumpe im Erlebnisraum Teuflibach: Wasser pumpen, Wasser stauen, Sandburgen bauen, die Kinder lieben das Spiel mit Wasser und freuen sich darauf.

Karin Pasamontes und das Teuflibach Team